Interessenskonflikte

Ich bin der Meinung, dass eine ehrliche Angabe eventueller Interessenskonflikte wichtig ist, um Forschung richtig interprtieren zu können. Dafür gibt es zwei Gründe: Ersten gibt es keine Wert-freie Wissenschaft, denn Wissenschaft ist ein menschliches Unterfangen, und jedes menschliche Unterfangen hat einen gewissen Wert. Zweitens, gibt es keine Theorie-unabhängige Interpretation von Daten. Deshalb werden bestimmte theoretische Ansichten, die ein Wissenschaftler hegt, seine Analyse und Interpretation von Daten beeinflussen.

Um deshalb meine Forschung in einen Kontext einordnen zu können, werde ich nachfolgend einige meiner theoretischen Ansichten und Werte erläutern. Dies geht über die sonst übliche Angabe von interessenkonflikten in wissenschaftlcihen Publikationen hinaus.

Ich bin ein Realist, was bedeutet, dass ich daran glaube, dass in der Welt (der Realität) Ereignisse stattfinden und Dinge existieren, unabhängig davon, ob wir diese wahrnehmen oder nicht. Ich bin überzeugt, dass die Wissenschaft eine der besten Herangehensweisen für den Menschen ist, Wissen über die Realität zu erlangen, sofern sie frei von Dogmen und Ideologien ist. Wissenschaft muss deshalb ergebnisoffen sein. Dennoch ist Wissenschaft nicht die alleinige Herangehensweise für dieses Ziel; innere Erfahrung, Kontemplation und Intuition stellen ebenfalls wertvolle Wege zur Erlangung von Wissen über die Realität dar.

Aufgrund des eben geschriebenen sollte klar sein, dass ich kein Materialist bin. Mir ist es in meiner Forschung wichtig, frei und unabhängig von festen Meinungen und Narrativen zu sein, ohne dass ich von Geldgebern abhänge, die ein Interesse an bestimmten Forschungsergebnissen haben. Ich habe schon öfter Honorare für die Reise zu Kongressen oder das Halten von Vorträgen bekommen. Diese kamen z.B. von der Firma Elekta (spezialisiert auf Strahlentherapie), vitaflo (ein Sub-Unternehmen von Nestlé, spezialisiert auf klinische Ernähung), MITOcare (ein Nahrungsergänzungsmittelhersteller aus München), der Gesellschaft für evolutionäre Medizin und Gesundheit oder der amerikanischen Gesellschaft der Strahlentherapeuten (ASTRO). Allerdings hatte bzw. hat keines dieser Unternehmen oder Gruppierungen einen Einfluss auf meine Forschung. Mit einigen Anbietern von Nahrungsergänzungsmitteln kollaboriere ich, indem ich bestimmte Produkte an Klienten empfehle und dafür ein Beratungshonorar bekomme. Mit MITOcare unterhalte ich darüber hinau eine Kollaboration, die auch die Entwicklung von Nahrungsergänzungen beinhaltet.

Schließlich gebe ich an, da meine Forschung auch Ernährung betrifft und ich in der Ernährungsberatung tätig bin, dass ich mich selbst zu ~80-90% nach den Prinzipien einer modernen „Paläoernährung“ mit viel Fleisch ernähre und zeitweise versuche, in eine Ketose zu kommen. Der Grund ist einfach der, dass ich mich nach vielem Experimentieren mit solch einer Ernährung am besten fühle und sie nach dem, was wir über die menschliche Evolution und Physiologie wissen, am meisten Sinn macht. Obwohl ich überzeugt bin (und wie die Datenlage zunehmend zeigt), dass die meisten Menschen von einer Art „Paläoernährung“ profitieren würden, erkenne ich auch an, dass Ernährng immer auf das Individuum zugeschnitten sein muss und dass ethische, kulturelle und andere Aspekte ebenfalls berücksichtigt werden können und sollten.

de_DEDeutsch