Die Woche für Carnivoren!

An diesem Montag, dem 24. Oktober 2022, wurde mein neuer Artikel zur Notwendigkeit einer hohen Kohlenhydratzufuhr bei Neanderthalern in der Fachzeitschrift American Journal of Biological Anthropology veröffentlicht. Die Motivation, diesen Artikel zu schreiben,  erhielt ich durch einen anderen, ungefähr vor einem Jahr publizierten Artikel von Hardy et al., in dem die Autoren behaupten, dass Neanderthaler mindestens 50% ihrer Energie aus pflanzlichen Kohlenhydraten gewinnen mussten. Dabei berufen sie sich vor allem auf gängige Ernährungsempfehlungen und einen mutmaßlich hohen Kohlenhydratbedarf von schwangeren/stillenden Frauen sowie von Athleten, was meiner Ansicht nach sehr fragwürdige Argumente für ihre Behauptung darstellen. Stattdessen arbeite ich heraus, dass Neanderthaler sehr wohl Hypercarnivoren (>70% Energie aus tierischen Lebensmitteln) gewesen sein können, falls ihr Stoffwechsel auf eine niedrige Kohlenhydratzufuhr  und Ketose adaptiert war. In meinem Artikel präsentiere ich zudem Daten eines männlichen Rugby-Spielers, der sich vier Monate lang ausschließlich von tierischen Produkten ernährte und dabei keine Leistungseinbußen erlitt. Der Artikel kann über folgenden Link kostenlos gelesen werden: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1002/ajpa.24643

Nur einen Tag später erschien in den Proceedings of the National Academy of Sciences of the U.S.A. ein anderer Artikel, der meine Einschätzung weiter untermauert. Darin beschreiben die Autoren die Ergebnisse einer Isotopenanalyse des Zahnschmelzes eines Neanderthalers, welches in Spanien ausgegraben wurde. Insbesondere untersuchten die Autoren zum ersten Mal das Zink Isotopenverhältnis (66Zn/64Zn = δ66Zn) in Material eines Neanderthalers und fanden, dass es konsistent war mit einem Hypercarnivoren an der Spitze der Nahrungskette. Auch dieser Artikel kann kostenlos gelesen werden: https://www.pnas.org/doi/full/10.1073/pnas.2109315119

Wieder einen Tag später gab Dr. Shawn Baker bekannt, dass nun eine Studie startet, die untersuchen soll, wie eine carnivore Ernährung Menschen dabei hilft, ihre Medikamente abzusetzen und chronische Erkrankungen zu heilen. Die Studie möchte den Gesundheitszustand vor und nach der Implementierung einer carnivoren Ernährung anhand von Medikamenten und medizinischen Befunden erfassen. Ich weiß nicht, ob man auch außerhalb der USA an der Studie teilnahmen kann, aber unter diesem Link erfährt man mehr: https://revero.questionpro.com/a/TakeSurvey?tt=i3%2BmA1FC7AwECHrPeIW9eQ%3D%3D

Schließlich, wieder einen Tag später, wurde eine neue Fallstudie in der medizinischen Datenbank PubMed gelistet, die sich mit einer jungen Frau befasst, die sich insgesamt 47 Monate ausschließlich von Fleisch ernährte und damit ihren vulvovaginalen Pilzbefall heilte. Die Symptome verschwanden dabei bereits schon nach 43 Tagen. Auch diese Studie ist frei zugänglich und hier gelesen werden:  https://www.cureus.com/articles/119195-consuming-an-all-meat-ketogenic-diet-for-the-long-term-management-of-candida-vulvovaginitis-and-vaginal-hidradenitis-suppurativa-a-47-month-follow-up-case-report

Diese neuen Publikationen und der Start der neuen Studie von Dr. Shawn Baker sind ein Schritt in die richtige Richtung, um mehr Erkenntnisse über die evolutionären Wurzeln menschlichen Fleischessens und dessen gesundlichen Nutzens zu erlangen.

de_DEDeutsch